Der Fliegende Holländer in der Inszenierung von Christoph Schlingensief, Manaus 2007. Eine Annäherung anhand von Dokumenten, Aufzeichnungen und Gesprächen mit Mitarbeitern
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Abstract
Folgende Betrachtung von Christoph Schlingensiefs Inszenierung von Der Fliegende Holländer 2007 in Manaus basiert sowohl auf der Sichtung einer filmischen Dokumentation der Aufführung und filmischen und textbasierten Zusatzmaterialien als auch auf Interviews mit direkt beteiligten Mitgliedern aus dem Team von Christoph Schlingensief. Damit wird einerseits der grundsätzlichen Problematik von Aufführungsanalysen und zum anderen Schlingensiefs vielschichtigem Vorgehen Rechnung getragen. Diese Herangehensweise kommt, so meine These, der Christoph Schlingensiefs Arbeitsweise näher als der Versuch einer kongruenten Nacherzählung, die alle Unterschiede zum Wohle einer zusammenführenden Betrachtung verschleift: Auch Schlingensiefs Inszenierungen waren auf eine Zersplitterung der Perspektive angelegt – ermöglicht durch ein oftmals sehr präzises Skript, das verschiedenste Inszenierungselemente und ortspezifische Charakteristika gleichwertig zum Einsatz brachte.