Macht-Spiele – das „Fräulein Hartmann”, die „Tagespost” und die „nichtswürdige” Traviata
Hauptsächlicher Artikelinhalt
Abstract
Ute Sonnleitner erkundet das Kräftespiel zwischen Bühne, Publikum, Schauspieler*innen, Medien und interessierter Öffentlichkeit um die in Graz erfolgreich wirkende Sängerin Nina Hartmann-Zottmayr. In der multiperspektivischen, dem historischen Vergleich verschriebenen Analyse von Zeitungsberichten und biographischen Notizen erweitert sich die Fläche des Spielfeldes weit über das Opernhaus hinaus. Sonnleitner zeigt die Handlungsräume und Grenzen der verschiedenen Akteure und der Akteurin, und erkennt die Intersektionen von geschlechtsspezifischen und nationalen/nationalistischen Machtdiskursen, die an Hartmanns Persona ausgetragen wurden; sie zeigt aber auch, wie sich die Sängerin selbst als Handelnde durch die Wahl ihrer Rollen ermächtigte.